Omas Nudel-Auflauf

Der Nudelauflauf eignet sich hervorragend für Schiffe mit Backofen - seine Vorteile: Langfristig vorzubereiten, sättigend und "alles drin" - die Menge der einzelnen Zutaten ist völlig unkritisch. Noch ein Vorteil: Reste (falls es denn überhaupt jemals welche geben sollte) lassen sich hervorragend in der Pfanne aufwärmen. Ggf. kommen noch ein oder zwei Eiern darüber, und schon wieder sind ein paar hungrige Mägen gefüllt.

Das Rezept übrigens stammt von meiner Oma und der Auflauf wurde damals von ihr nur samstags gemacht, am Hauptarbeitstag des Geschäftshaushaltes, eben weil der Auflauf so gut vorbereitet werden konnte. Er kam dann in den großen Backofen und meine Sorge war immer, dass der Deckel früh genug abgenommen wurde, damit die obere Schicht "schön knusprig" wurde. Noch heute eines meiner Lieblingsessen!


Hier zunächst die Zutaten:

- 500g Nudeln, möglichst "luftige", also Spiralnudeln (Für Pasta-Kenner: Fusilli, Eliche o.ä.). Optimal: gedrehte Bandnudeln, die sind meist noch lockerer
- 8 Tomaten
- ein halben Ring Fleischwurst (mit Knoblauch), mit gekochtem Schinken geht es auch
- 5 Eier
- die üblichen Gewürze, u.a. Muskat

Modifikationen:

Das Schöne beim Kochen ist ja immer das Ausprobieren - und so hat es im Laufe der Zeit viele Variationen gegeben. Zum einen kann man aus dem Nudelauflauf einen Gemüseauflauf zaubern, mit Paprika, Zucchini, Zwiebeln - eben allem was man mag zusätzlich zu den Tomaten. Das wird dann eine rund um gesunde Vitaminbombe. Zwei oder drei Peperoni, fein geschnitten und gewürfelt verleihen dem Auflauf eine wunderbare Schärfe. Aber Achtung: Beim Schneiden Einmalhandschue tragen, sonst bringt jedes zufällige Berühren mit den Händen für Stunden Spaß an der betreffenden Stelle! Speck in kleinen Mengen zusätzlich zur Fleischwurst liefert eine pikante Geschmacksnote. Zum Einfetten der Form nehme ich mittlerweile gesalzene Butter und zuzsätzlich zum Gouda streue ich frisch geriebenen Parmesankäse vor der letzten Bräunungsphase auf. Ausprobieren!

Nun geht es los:

Während die Nudeln kochen ("al dente" - bloß nicht zu weich, das gibt später Matsch) werden die Tomaten kurz erhitzt (zum Häuten), derweil kann die Fleischwurst in kleine Stücke gewürfelt werden.

Nach dem Abschütten der Nudeln wird eine dünne Schicht in die sehr gut gefettete Auflaufform oder in das hohe Backblech (für größere Mengen) gegeben, darauf kommt eine erste Schicht Fleichwurst. Nun müssen die Tomaten aus dem kochenden Wasser, sie werden kurz kalt abgespült und dann 2-3 auf die Fleischwurst geschnitten

Und nun wird weiter geschichtet, bis die Form voll ist, die oberste Schicht muss aus Nudeln bestehen.

Mittlerweile sind die Eier zusammen mit den üblichen Gewürzen (Wichtig: eine Spur frisch geriebene Muskatnuss) verrührt....

...die Masse wird als letztes über den Auflauf gegeben. "Unsa Omma" hat dann abschließend noch Butterflöckchen auf den Nudeln verteilt - muss aber nicht sein.

Danach geht die Form (abgedeckt) bei etwa 220 Grad in den Backofen, nach ca. 50 Minuten kann der Deckel (bei Blechen ersatzweise Alu-Folie) herunter, man lässt den Auflauf etwa weitere 30 Minuten bräunen (aufpassen!). Achja, seit 2002 höre ich schon wieder die warnenden Stimmen: Da bildet sich Acrylamid! Klar bildet sich das hier, darauf kannst du Gift nehmen (Ooops, sorry) - aber solange Menschen stärkehaltige Nahrung erhitzen und bräunen (und das tun sie schon einige zehntausende von Jahren), müssen sie später das Acrylamid mitessen - also keine Panik, Augenmaß bewahren und den Blick für die Verhältnismäßigkeit nicht verlieren.

In der Zwischenzeit hat man genügend Gelegenheit, ein paar Scheiben Gouda (möglichst mittelalt) in Streifen zu schneiden...

...und diese dann auf den fertig gebräunten Auflauf zu legen - also, es sind natürlich auch andere Muster als diese "klassische" Gitterstruktur möglich!

So sieht es aus mit freestyle-Garnitur - Gouda plus geriebenem Parmesan, das absolute beste in Sachen Käse...

Wenn dann der Käse nach weiteren 10 Minuten im Ofen zerlaufen ist, sind wir fertig! Ich trinke dazu gerne einen trockenen Roten (eigentlich trinke ich zu fast allen Gerichten am liebsten einen trockenen Roten, egal, ob "man" da klassischer Weise eigentlich einen Weißen schlürfen sollte). Genug gequatscht: Mahlzeit!

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