Sommertörn 2005 - Niederlande Nord-West

Etappe 1: Von Rünthe nach Friesland

Bericht von Karl-Heinz Czierpka

Leider ist der Wasserwander-Rastplatz in Dorsten gesperrt, eine Baustelle gerade an dieser Stelle hat die Sperrung verursacht. Also weiter und so übernachte ich in Hünxe. Den ganzen Tag über dicke Wolken mit "sonnigen Abschnitten" und kein Tropfen Regen, hätte ich doch das Verdeck runter machen können. Hünxe schleust die ganze Nacht, hier läuft m milden Schein der Abendsonne die Tessa zu Berg, den letzten Schubverband zu Tal spuckt die große Schleuse um 23.30 aus - in stockfinsterer Nacht fährt der in Richtung Friedrichsfeld. Sehen kann man nichts mehr! Der erste Frachter schaukelt mich um 5.20 Uhr wach, doch ich drehe mich noch einmal auf die andere Seite. Die Wolken haben es schon prophezeit, doch man hofft ja immer bis zuletzt...

...aber das Bild hat sich komplett gewandelt, Morgennebel liegt auf dem Wasser und es beginnt leicht zu nieseln. So leicht, dass ich es gar nicht bemerke und während ich frühstücke kommt dann doch jede Menge Nässe zum Fenster in den WC-Raum hinein. Scheiße!

Bevor ich losfahre nehme ich mir meine "On-Board-Unit" vor - irgend etwas stimmt da nicht, denn auch bei der Anmeldung an der Schleuse Dorsten bekam ich plötzlich keine Antwort mehr. Da das Ein- und Ausschalten des Radios Reaktionen beim Funkgerät erzeugt (bei unveränderter Squelch-Einstellung rauscht es plötzlich los), denke ich an den Splitter, denn die Antenne wird von beiden Geräten gemeinsam benutzt. Also wird die Antennenweiche mit ihrem Verstärker erst einmal überbrückt und die UKW-Funke bekommt nun die Antenne exklusiv - ausprobieren, ob der Fehler wieder auftritt. Und kein Radio mehr hören, gerade jetzt, wo es bei der GEZ angemeldet ist (Radios auf Booten müssen nämlich gesondert bezahlt werden, wie in Zweitwohnungen, denn auch auf dem Boot kann man wohnen - so der Fachmann von der GEZ, der uns zwei Wochen vor dem Urlaub "heimsuchte").

Dann geht´s los - mieses Wetter, kalt, leicht diesig, ich fahre hinter zwei dicken Pötten her und denke daran, was meine Tochter über das Motorbootfahren gesagt hat: Wie Autobahnfahren mit Tempo 30, manchmal hinter einem LKW her, der 28 fährt und den man nicht überholen kann, weil das eine halbe Stunde dauert oder es zu eng ist. Und manchmal kommt sowas ähnliches wie ein Bahnübergang, da muss man sich anmelden und dann dauert es bis man endlich drüber darf . Jule, heute hast du ein bisschen Recht, manchmal ist das schon irgendwie frustrierend! Die Freude an der Langsamkeit des Reisen, des Schauens und Entdeckens - heute will sie auch bei mir nicht so recht aufkommen....

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Der Reisebericht ist Teil der Domain www.czierpka.de. Das Copyright liegt bei Karl-Heinz Czierpka, es gelten die im Impressum und in der Erklärung zum Datenschutz aufgeführten Grundsätze. Wir sind unterwegs mit dem Motorkreuzer Tremonia.