Direkt in Giethorn mache ich an der Kade fest und dabei bewährt sich wieder das Notfall-Set für die Turfroute. Nur ein Poller, das reicht nicht bei soviel Wind und dem Schwell durch die vielen Boote. Schnell werden zwei dicke Erdnägel versenkt, dann kann die Tremonia vernünftig festgemacht werden. Morgen früh habe ich einen Termin in der Zeilmakerij Giethorn, deren Chef Thomas Bruinenberg hat ein neues Verdeck für die Tremonia vorbereitet.

Giethorn ist "Hollands Venedig", erinnert eigentlich eher an die Spreewalddörfer, es ist irgendwie eine Mischung aus Disneyland und Gartenbau-Ausstellung mit einem Schuss Welt-Kultur-Erbe.
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Hier ist die Sau los, hier kocht das Wasser. Sonntag bei Topp-Wetter in Giethorn -. das ist so ungefähr wie die Kieler Woche am Hamburger Hafengeburtstag kombiniert mit der Cranger Kirmes. Die Ufer voll mit Menschen - mit Zelten, mit Stühlen oder einfach nur mit guter Laune und Lust, am Wasser zu sitzen. Es wird gegrillt, auf jeden Fall eine Kleinigkeit getrunken und viel gelacht. Und das Wasser ist voll mit all denen, die etwas schwimmfähiges auftreiben konnten. Ich schnappe mir mein Fahrrad und suche die Zeilmakerij, erkunde die Anlegemöglichkeiten und dann mache ich mich vom Acker - das Geschaukel tue ich mir nicht länger an.

Ich fahre zurück, überquere die Beulaker Wijde und laufe in die Walengracht ein, da gibt es schöne Anleger und tatsächlich ist jede Menge Platz, zwei andere Boote liegen in einiger Entfernung - wunderbar. Das Festmachen ist ein bisschen speziell - der Anleger ist nur für kleine Boote gebaut und hat dazu nur auf einer Seite ist ein Pfahl, doch mit Trick 17 klappt es und die Tremonia liegt super.

Die Sonne steht schon tief, es wird langsam kühl und ich muss mir einen Pullover überziehen. Es ist still, der Wind bringt die Blätter der Eichen zum Rauschen, kleine Wellen aus der Beulaker Wijde plätschern leise gegen den Bug und ganz leicht und leise läuft "Man of the world" von Fleetwood Mac - das passt. Wunderbar, solche Momente gibt es nicht viele im Leben. Fehlt nur noch Ute, dann wäre es absolut perfekt. Drei Tage noch!

Gibt es einen schöneren Ort für einen Sponecco?