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Haren-Rütenbrock-Kanal HRK Emsschleuse Drehbrücke Linksemsische Kanalgenossenschaft Arcadia Haren Hanekenfähr Ems-Vechte-Kanal Nord-Süd-Kanal Ems Stieleichen Rütenbrock Ter Apel Yachthafen Ter Apel
Schleuse 1 des Haren-Rütenbrock-Kanals HRK, der Emsschleuse, ist von der Stadt ein schönes Umfeld spendiert worden. Die Anlage macht einen sehr gepflegten Eindruck und ist für die vielen Touristen eines der vielen maritimen Ziele, etwas weiter voraus liegt der Museumshafen mit verschiedenen Schiffen aus den vielen Epochen der Harener Schifffahrtsgeschichte. Eine Drehbrücke sorgt für das Vorankommen von Radfahrern und Fußgängern. Ich bin mit 3,20 Höhe bei gelegten Antennen ohne Probleme auch unter der geschlossenen Brücke durchgefahren. Der Schleusenmeister führt hemdsärmelig und kompetent das Kommando - so wie wir es mögen. Alles ist sehr gut organisiert!
ie 53 Meter lange Schleusenkammer die Linksemsische Kanalgenossenschaft hat diese Schleuse 1984 auf einem Pfahlfundament erbaut. Heute sitzt im Schleusengebäude die "Fernsteuerzentrale" des gesamten HRK. Von hier aus werden Brücken und Schleusen auf der Strecke gesteuert, videoüberwacht. Über Lautsprecher können Anweisungen und Hinweise an die Boote gegeben werden, leider eine Einweg-Kommunikation, bei Rückfragen oder Verständnisproblemen steht man im Regen und kann nur hoffen, dass heftiges Winken auf dem Monitor gesehen wird.
Das Wasser läuft über das Obertor in die Kammer, sind die Boote eingefahren werden die Untertore geschlossen, das Wasser steigt und läuft schließlich über das Untertor wieder aus der Kammer heraus - Gleichstand mit dem Oberwasser ist erreicht. Eigentlich läuft das über Schütze, die Obertore haben einen Bedienungsschütz und einen Hochwasserschütz. Zusätzlich gibt es zur Entlastung bei Hochwasser einen Umflutkanal. Zusammen mit der Arcadia liege ich in der Kammer.
Die Obertore öffnen sich, die Fahrt kann losgehen. Das Wetter spielt mit, dicke Wolken mit viel Sonne und viel viel Wind - aber der kommt von vorn und ärgert uns daher im Augenblick nicht wirklich. Auf jeden Fall gibt es schönes Foto-Licht! Mal wieder Glück gehabt.
Es geht durch das Stadtgebiet von Haren, viele Brücken queren den Kanal, Straßen begleiten ihn auf beiden Seiten. Stadtlandschaft eben. Der gesamte Kanal mit seinen Alleen und die meisten Bauwerke steht unter Denkmalschutz. Wir befahren also ein Denkmal!
Große Klappe und die auch noch schief - diese schräg über den Kanal laufende Brücke sieht schon seltsam aus, rechte Winkel sucht man vergebens. Die Öffnung klappt hervorragend, wir brauchen nicht zu warten und können einfach durchfahren, sehr gutes Timing!
Es klappt und dreht, ich schließe dicht hinter der Arcadia auf und so geht das alles schnell und problemlos. Mit Colin tausche ich mich zwischendurch über Funk aus. Das vereinfach später das Anlegen, denn nicht immer geht es mit der zügigen Öffnung, oft ist auch auf andere Dinge Rücksicht zu nehmen, etwa auf Busfahrpläne, Entgegenkommer usw.
Zwei Typen von Wartepositionen gibt es: Manche Stege haben Landverbindung und gingen auch als richtige Bootsstege durch, die zweite Sorte...
...besteht nur aus einem (vorsichtig begehbaren) Längsbalken. Immer sind vier Poller oder Ringe vorhanden, zwei kleine Boote wie Arcadia und Tremonia können hier gut festmachen, bei größeren Schiffen oder mehr als zwei Fahrzeugen wird es knapp. Und der Kanal ist nicht sehr breit, da hilft dann nur gehöriger Abstand, wenn es bei Wind keine Probleme geben soll.
Hier an der Straße nach Oberlangen hat es gedauert, die Durchsage war nicht zu verstehen - es tat sich nichts. Also haben wir uns an den Wartesteg gelegt und das getan, was man an Wartestegen eben so tut: WARTEN!
Zum Glück scheint die Sonne und Marit setzt sich aufs Vordeck und lässt sich den Wind um die Ohren wehen. Kalt ist der Wind, sobald die Sonne zwischen den Wolken durchblickt wird es schnell warm. Immer noch ist die Kanalrichtung so, dass der Wind uns von vorn packt und wir so keine Schwierigkeiten bekommen. Noch nicht, denn die Richtung wird sich gleich ändern.
Es geht weiter, immer an der B 408 entlang, auch die Straße führt nach Stadskanaal. Die Auffahrt zur A31 - Richtung Oberhausen - in zwei Stunden wäre man von hier aus zu Hause, mit dem Auto. Aber warum sollte man das machen???
Die nächste Schleuse -vier sind zu passieren. Alle Kammern sind 6 Meter breit und 35 Meter lang. Rot, wir müssen warten, ein Boot ist in der Kammer. Aber sie kommt zu Tal, das kann nicht mehr lange dauern. Bei dem Wind aber ist es trotzdem besser, die Boote fest zu machen anstatt im engen Kanal herum zu treiben - vor allem, weil der Wind uns jetzt seitlich erwischt.
Das Schleusungswasser ist "geliehen" - Emswasser, es wird in Hanekenfähr über den Ems-Vechte-Kanal und den Nord-Süd-Kanal in den HRK geführt - und kommt dann bei Haren wieder in die Ems zurück. Colin ist weit genug vorgefahren, der Bug der Arcadia geht schon über den Steg hinaus, aber dadurch kann ich auch noch an die Poller - das ist gute Seemannschafr, einer denkt für den anderen mit - nicht das üblich "Ran an den Steg, Hauptsache ich bin fest und nach mir die Sintflut", das macht einem ja oft genug das Fahren schwerer als es sein muss.
Kein Sportboot kommt aus der Schleuse, es ist ein richtiger kleiner Schleppverband. Die Steine sind für eine Baustelle 200 Meter weiter in Richtung Haren, wir sind gerade daran vorbei gefahren. Dort wird das Ufer neu gestaltet Das WSA-Boot muss sich ganz schön in die Schleppleine legen, um die Schute in Bewegung zu setzen.
Ein Kollege am Heck der Schute sorgt für die notwendige Kursstabilität des Verbandes. So läuft die Barbara mit ihrem Anhängsel um die scharfe Kurve in Richtung Baustelle. Und wir bekommen grünes Licht und dürfen einlaufen
Wieder ein "Einfachschleusen" Marke Wasserfall: Das Wasser läuft durch und die Schütze werden gar nicht bedient - einfach aber effektive, Fehler kaum möglich.
Es hat viel geregnet - Wasser ist genug vorhanden oder besser: Zuviel, es muss weg, runter zur Ems und so stürzt es sich in die Schleusenkammern des HRK.
Wie an vielen anderen Stellen: Kinderpoller oder Pöllerchen, viel zu niedrig für halbwegs hoch gebaute Boote - und die Tremonia ist ja nun nicht gerade ein Riese was das Freibord angeht. Wenn es darauf ankommt, muss man hier mindestens einen Schlag drauf legen - eine einfache Bucht wie sonst beim Schleusen reicht dann hier nicht aus.
Die Arcadia läuft aus der Kammer - kaum hat der Auslöser geklickt (elektronisch versteht sich) spurte ich an Bord der Tremonia und dann ist auch mein Boot wieder unterwegs. Herrlich, die Sonne scheint und garantiert schöne Farben. Wer sich über die Form der Arcadia wundert: Colin hat sie selbst gebaut und dabei viele und große Fenster benutzt und innen auf das klassische Mahagonie-Dunkel verzichtet - alles hell und freundlich - ein gemütliches Boot und geschickt eingerichtet. Viel Platz bei nur 2 Metern Breite!
Wunderschöne Alleen begleiten den Kanal - "Zwei Baumreihen sollen zum Schutz und zur Zierde dienen" - das wurde schon beim Bau festgelegt. An einigen Stellen stehen noch die damals gepflanzten Stieleichen, heute über 100 Jahre alt!
Und das hier, das gibt es nur in Erika - die putzmuntere Gänsefamilie unternimmt ihren morgendlichen Verdauungsspaziergang mitten auf der Dorfmagistrale. Erika ist der letzte Ort vor Rütenbrock, dem Grenzdorf.
Es wird Zeit nach der Gastlandflagge zu suchen - im Flaggensack herrscht sich ein heilloses Durcheinander. Also alles ausgekippt und rot-weiß-blau in längs gesucht - die muss gleich an die Steuerbordsaling. Einklarieren muss man ja nicht mehr, Geldtauschen entfällt auch - wenigstens an der Gastlandflagge merkt man dann noch den Wechsel in ein anderes europäisches Land...
Wir sind in Rütenbrock - unauffälliges Dort an der Grenze, immerhin scheint es ein nicht unwichtiges Sportzentrum zu geben. Ein kurzer Blick in die Hauptstraße, die im rechten Winkel von der B 408 abzweigt offenbart keine besonderen architektonischen Schönheiten. Die B 408 läuft weiter (und wird kurz darauf zur N 366) - Ter Apel wird mein heutiges Ziel werden. Der Wind ist mir zu nervig, wenn man allein an Bord ist und dann die Böen im falschen Augenblick kommen (kommen sie je im richtigen Moment?) dann könnte ja mal Stress aufkommen, und ich habe Urlaub und Stress ist das, was ich am wenigsten suche.
Noch einen Kilometer bis zur Grenze - so signalisieren die Schilder am Straßenrand. Unser Schleusenmeister in Haren hat gerade durchgesagt, dass er uns in der Grenzschleuse noch zu Tal bringt (bisher ging es zu Berg) und dann an die Niederländer weiter reicht. Der Kollege ist schon informiert und soll uns abholen - allerdings erst nach seiner Mittagspause. Also werden auch wir ein Stündchen Zeit haben. Hoffentlich gibt es einen vernünftigen Anleger....
Die Grenzschleuse - links ist das blaue Grenzschild an der Straße zu sehen, gerade schaltet das Signal auf Grün, wir können hinein.
Tatsächlich, es geht bergab - wir waren auf der Scheitelhaltung, alles Wasser wurde von dort in die Ems transportiert, denn der HRK ist wichtiger Vorfluter für den gesamten Bereich. Nun fließt es also in die andere Richtung.
Colin nimmt die deutsche Gastlandflagge ab, die Arcadia ist zu Hause. Unsere Wege werden sich jetzt trennen. Die beiden fahren ins Pekeler Hoofddiep, ich dagegen will zunächst mal besseres Wetter abwarten - sprich: Weniger Wind - und dann nach Bourtange hochfahren, auf dem Ruiten Aakanaal.
Bei der Tremonia dagegen flattert nun die niederländische Flagge an Steuerbord.- aber nicht lange, denn den Mast werde ich gleich legen. Die Einfahrt zum Yachthafen Ter Apel ist mal gerade 2,90 hoch - mein Mast auch. Also muss er weg, selbst wenn es klappen könnte!
Diese alte Schleuse kurz hinter der Grenze steht ständig offen - und wie schon befürchtet: In Ermangelung eines wirklich guten Anlegers machen wir hier fest. Ich besuche Colin und Marit, die drüben in der Sonne festgemacht haben, wir tauschen Adressen aus - die beiden sind noch zwei Wochen im Revier unterwegs, wer weiß...
Gerade geht eine Schulklasse lärmend vorbei - Wandertag - an der Tankstelle hat man sich mit Eis eingedeckt - die blonde Kollegin versucht ihre Süßen davon zu überzeugen, dass das Papier auf jeden Fall in einen Papierkorb gehört - nicht alle können ihr da unbedingt folgen - Erziehung ist soo schwer. Aber sie hat ja sicher auch bald Ferien! Gute Erholung!!