Ab ins Winterlager

Und meine absolute Lieblingsarbeit: Boiler entwässern! Hier hat die Werft an der falschen Stelle gespart. Ein einfacher Abzweig mit Hahn hätte das Entleeren zu einer viertelstündigen Nebensache gemacht. So aber zwängen sich vierzig Liter durch eine winzige Öffnung und da mangels Raum kein großes Gefäß untergestellt werden kann sitzt man Stunden in gebückter Haltung vor der Öffnung und füllt Eimerchen um Eimerchen - selbst mit viel Musik und Kaffee und kleinen Unterbrechungen und Belohnungen eine Zumutung. Im nächsten Jahr wird es einen dicken Schlauch geben der über das Ventil gestülpt werden kann - das tue ich mir nicht wieder an.

Mitten in die Arbeit platzt die traurige Nachricht und ich bin wie vom Donner gerührt: Steve Jobs ist tot! Wer ihn bei den letzten öffentlichen Auftritten gesehen hat ahnte schon dass es schlimmer um ihn stand als öffentlich zugegeben wurde. Ein genialer Magier der uns allen gezeigt hat dass Computer geil sein können, dass sie vor allem funktionieren können und dass man sich auf seine Arbeit konzentrieren kann und nicht auf den Computer und seine Launen, dass man seine Kreativität ausleben kann ohne durch die Maschine gebremst zu werden. Er hat uns unendlich schöne und einfach zu bedienende Technik geschenkt - ich denke noch an den ersten MAC mit dem man Videofilme bearbeiten konnte, ich habe diesen Computer geliebt, das war Spaß pur und die Filme schaue ich mir immer noch gerne an! Schnell, schön und vor allem dazu die passende Software - und alles funktionierte! Ich habe noch nie in meinem Leben eine Festplatte formatieren müssen oder das was meine Kollegen immer so gerne am Wochenende trieben, meist verbunden mit totalem Datenverlust. Den anderen immer meilenweit vorraus, von der grafischen Benutzeroberfläche über die Maus bis hin zum hauchdünnen Laptop - ER hatte die Visionen und er hat sie in die Tat umgesetzt. Aber außer der begeisternden Technik hat er uns noch etwas hinterlassen, eine legendäre Rede die zum Pflichtprogramm für jeden jungen Menschen zählen müsste. 2005 hielt er sie vor den Absolventen der Stanford-University und zeigte an Beispielen aus seinem Leben die wichtigen Fragen und Antworten auf die Herausforderungen unseres Seins - Bleibt hungrig, bleibt verrückt - eure Zeit ist begrenzt, werft sie nicht weg. Befreit euch von Dogmen denn dann lebt ihr das Leben anderer, lebt euer Leben. Nur wer liebt was er macht wird eine gute Arbeit abliefern - also sucht danach und hört nie damit auf.

Eine der besten Übersetzungen kann man hier hören

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