Brücken? Ich liebe Brücken!

Etappe 1: Von Henrichenburg nach Sneek

Wijhe lassen wir an Steuerbord liegen - hier musste ich bei der Überführungsfahrt der ersten Tremonia einen Nothalt einlegen - ich hatte Wasser im Boot und war froh irgendwo an der IJssel fest machen zu können. Der Boden der Achterkajüte stand unter Wasser. Die Werft schickte sofort einen Notdienst, die tatsächliche Ursache konnte auch der nicht finden. Da hatte ich schon wieder alles trocken. Später erst ist mir klar geworden was da passiert ist: Der völlig unisolierte Frischwassertank im warmen Motorraum sonderte bei jeder Befüllung große Mengen Schwitzwasser ab, das sammelte sich, unsichtbar für den noch unerfahrenen Skipper in einem Bilgenabschnitt darunter und bei der etwas forscheren Fahrt die IJssel stromauf mit dem unvermeidlichen Hochkommen des Bugs hatte das angesammelte Wasser in die Achterkajüte fließen lassen. Denn ich hatte den Tank natürlich mehrfach gespült. Zwei Holzleisten, schön mit SIKA als Talspere verbaut sorgten in den nächsten vier Jahren dann dafür dass dieses Schwitzwasser nicht mehr nach hinten konnte. Erinnerungen!

Zwolle kündigt sich an und damit das Ende der IJsseletappe. Hier geht es durch die Spooldersluis aufs Zwarte Water. Aber erst einmal nähern wir uns der schönen Stadt am schönen Fluss mit der neuen IJsselbrücke - sie geht langsam der Vollendung entgegen. Noch befährt die Bahn das alte Bauwerk, doch die Oberleitung ist schon montiert, das ist nur noch eine Frage von wenigen Wochen. Sie sieht gigantisch aus - und elegant wie sie sich über den Fluss und das Deichvorland schwingt.

Einfahrt in den Vorhafen - der Plattbodensegler läuft seit heute morgen vor mir her, das kleine Sportboot aus Hannover hat sich zurück fallen lassen. Es liegt etwa zwei Kilometer hinter uns.

Wir können fast sofort einlaufen, zum Glück kommen dann auch die Hannoveraner um die Ecke und sind so mit uns in der Kammer. Sie wollen heute bis Hasselt.

Und da sind wir dann auch ziemlich schnell, die Fahrt über das Zwarte Water ist problemlos, Hasselt der erste größere Ort. An die Kirche im Bild habe ich durchwachsene Erinnerungen. Auf meinem allerersten Törn, damals mit der gecharterten Antares haben wir hier an der Kade gelegen und diese Kirche hat gebimmelt, nicht nur jede Stunde, nicht nur jede halbe Stunde - alle 15 Minuten ein kurzer Schlag und das die komplette Nacht hindurch.

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