Sommertörn 2011 - Wir machen rüber - ab in den Osten

Etappe 3: Von Dömitz auf der Müritz-Elde-Wasserstraße MEW nach Waren

Schöne Kopfsteinpflasterstraßen auch in Plau am See - überhaupt gibt es hier natürlich viel fein restaurierte Bausubstanz, schließlich ist man stolz auf den "Kurort"-Titel. So muss jeder Gast einen Euro pro Tag extra zahlen, bekommt dafür im Yachthafen vom Hafenmeister eine gesonderte Quittung ausgestellt - Kurtaxe eben. Und was sage ich, beim Nachsehen stelle ich gerade fest dass das mitnichten eine profane Quittung ist, es ist eine KURKARTE, ein Ausweis den ich mitzuführen habe. DANN ist ein Euro ja nun wirklich nicht zu viel.

Auf meine Frage worauf sich der Titel "Kurort" denn gründet nennt mir der Hafenmeister augenzwinkernd die gute Luft, also werde ich in den nächsten Tagen hier atmen was die Lunge hergibt, mindestens für zwei Euro am Tag werde ich denen das kurörtlich-wertvolle Gas weg atmen, da kenne ich ja nix. Als Minus muss man dem Ort ankreiden dass es keinen DVB-T-Empfang gibt, jedenfalls nicht mit meiner Antenne. Laut Empfangskarte braucht man hier eine Dachantenne. So muss ich am Abend das Spiel gegen Brasilien am Radio verfolgen und den begeisterten Kommentatoren glauben dass BVB-Ausnahmetalent Mario Götze ein Tor geschossen und mit Mats Hummels noch ein anderer Dortmunder ein tolles Spiel gemacht hat - schöner Tagesabschluss!

Das Wehr an der Schleuse ist auch hier ein spektakulärer Anblick - gewaltig schießt das Wasser zu Tal. Man lässt hier so viel wie möglich Wasser ab um die andere Seite der Scheitelhaltung zu entlasten, denn die grundlegende Situation hat sich nicht verbessert. Bei ELWIS wird nur die Streckensperrung angeordnet ohne irgend einen Hinweis auf ein mögliches Ende. In den Zeitungen wird von dramatischen Zuständen gesprochen, selbst ein sofortiger Stopp des Regens würde die Situation erst in ein zwei Wochen ändern. Aber es regnet immer weiter - und wie! In den Nachrichten wird von überfluteten Straßen und unpassierbaren Brücken berichtet. Eine Änderung ist erst in mehreren Tagen in Sicht, voraussichtlich.... Ich telefoniere lange mit Ute, schließlich betrifft jede Entscheidung ja auch ihren Urlaub. Hier in Plau warten oder weiter fahren nach Waren und dort die Zeit absitzen? Die Yachthäfen sollen weiter östlich schon ziemlich voll sein - und alles mit ungewissem Ausgang. Da scheint uns beiden Plan B viel verlockender: Geordneter und berechenbarer Rückzug. Und dafür entscheiden wir uns dann. Ich werde also zunächst nach Schwerin zurück fahren, dort wird Ute in einigen Tagen an Bord kommen (es gibt sogar einen durchgehenden IC von Dortmund nach Schwerin!) und wir werden in Schwerin und auf dem Schweriner See urlauben und danach gemeinsam an den Rückweg gehen und auch der wird sich deutlich ändern: Elbe stromab und ab Lauenburg den Elbe-Seitenkanal wieder zu Berg. Also müsste ich eigentlich den Titel auf jeder Seite ändern - nicht mehr Dömitz-Waren sondern nur noch Dömitz-Plau - aber dazu habe ich keine Lust, bleibt einfach so!

weiter geht´s - Einhand wieder zurück nach Schwerin

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