Tag der Schleusen - ich bewundere die Schleuserbediener für ihre Geduld! Es fängt für mich mit der Schleuse Hohenwarthe an. Ich kann nach kurzer Wartezeit in die Schleusenkammer einlaufen. Alleine. "Machen Sie an einem der Schwimmpoller auf der linken Seite fest" - klare Ansage! Da es zu Tal geht nehme ich den 2. Poller und da mich der achterliche Wind in die Kammer drückt lege ich direkt nach der Einfahrt eine zweite Leine vom Heck auf einen der festen Poller am Kammerrand. So liegt das Boot schön gerade. Wenn die Tore geschlossen sind wird mich der Wind nicht mehr ärgern und ich werde diese Leine nicht mehr brauchen. Doch ich habe meine Rechnung ohne die aufmerksame Schleusenmeisterin gemacht: Über Lautprecher wird das Sportboot Tremonia aufgefordert, die Leine vom festen Poller zu nehmen. Okay, das ist mehr als ein Wunsch, also kommt die Leine sofort wieder weg. Gleich wird das Boot vom achterlichen Wind erfasst und versucht sich schräg zu legen. Genau das hatte ich ja mit der Leine verhindern können. Nun passiert es - egal, ich bin alleine in der großen Kammer. Dann geht es zügig abwärts. Madame ist von der schnellen Truppe und so dauert es nur kurze Zeit dann bin ich 20 Meter tiefer. Immer mit den kleinen Wartepausen dazwischen wenn umgeschaltet wird, immerhin ist es eine Sparschleuse und das Wasser wird gebunkert. Sonst wäre es wie ein freier Fall gewesen. Unten komme ich mir vor wie in einem engen Schacht, trotz der 12,5 Meter Breite.

Nach 15 Minuten bin ich wieder draußen. In der Zwischenzeit habe ich viel Spaß am Funk gehabt. Im Unterwasser warten nämlich sechs Sportboote. Zwei oder drei haben wohl Funk. Es geht um die Frage wann sie geschleust werden und wie. Die Schleusenmeisterin möchte noch etwas warten, vielleicht meldet sich ja noch Berufsschifffahrt.