Berlin - Sommertörn 2012

Etappe 2: Von der Elbe zur Havel - über die Elbe-Havel-Wasserstraße

Das sieht völlig anders aus als früher. Der total zugewachsene Kanal hat sein Gesicht völlig gewandelt, gestattet eine großzügigen Blick in die Landschaft - und erlaubt natürlich auch dem Wind den direkten Zugriff. Die Böen zeichnen ihre Muster auf dem Wasser.

Auf einigen Kilomteren ist der Kanal noch nicht ausgebaut, aber dort hat man schon die Brücken durch Neubauten ersetzt. Hier lässt sich gut erkennen wieviel an Breite noch dazu kommt, die neue Brücke nutzt kaum mehr als die Hälfte ihrer Spannweite, da kommt noch einiges an Waserfläche dazu. Aber das wird noch dauern, Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut und der Elbe-Havel-Kanal wird diesen Rekord erst recht nicht toppen.

Auch ich patze schleusenmäßig an diesem Tag. Da es von Hohenwarthe aus 25 Meter in die Tiefe geht bis auf das Niveau des Plauer Sees fühle ich mich als Talfahrer, die Schleusenmeisterin der Schleuse Zerben klärt mich bei der Anmeldung über meinen Irrtum auf "Da reden wir jetzt aneinander vorbei" - sie macht deutlich dass mein Gefühl zwar richtig ist ich aber dennoch Bergfahrer bin: Wegen der weiterlaufenden Kilometrierung hat man die Richtung Berlin zur Bergfahrt erklärt - auch wenn es "zu Tal" geht. Zusammen mit der Ursula (wir treffen sie später in Genthin wieder) schleuse ich in Zerben sechs Meter in die Tiefe, als Bergfahrer. Die Schleusenmeisterin lacht als ich mich für meine Unwissenheit entschuldige. Passiert hier vielen sagt sie, und nicht nur Freizeitskippern. Das beruhigt mich dann doch, wenigstens ein wenig. Trotzdem ein dicker Schnitzer meinerseits, allein die Farbe der Tonnen an einigen Engstellen hätte mit klar machen müssen als was ich hier offziell gelte. Der Blick in die Karte zeigt: Hier hat auch der NV-Verlag gepatzt. Die Stromrichtung auf dem Elbe-Havel-Kanal, ein blauer Pfeil, zeigt die physikalisch korrekte Richtung. Hier fehlt also der deutliche Hinweis auf die "offizielle" Richtung und den Widerspruch. Die Tonnen sind in der Karte richtig wieder gegeben und zeigen klar die Richtung Berlin als Bergfahrt, Grün rechts und Rot auf der linken Seite. Wieder was gelernt und wieder ein neuer Vorsatz: Die Richtung auch über die Fahrwassermarkierungen eindeutig klären bei jeder Wasserstraße und nicht nur nach Karte.

weiterlesen

1 | 2 | 3 | 4 |

Zurück zur Auswahlseite

Der Reisebericht ist Teil der Domain www.czierpka.de. Das Copyright liegt bei Karl-Heinz Czierpka, es gelten die im Impressum und in der Erklärung zum Datenschutz aufgeführten Grundsätze. Wir sind unterwegs mit dem Motorkreuzer Tremonia 2.0