Die Pfaueninsel - das preußische Paradies - hieß früher Kaninchenwerder und war ursprünglich ein Hort der Allchemie, Glas wurde dort hergestellt und das Betreten war streng verboten, der Große Kurfürst soll sogar höchstselbst hier geforscht haben! Friedrich Wilhelm II. war es der dann einen Landschaftspark errichten ließ, natürlich mit Lustschloss und diversen anderen Gebäuden. Die weiße Fassade soll an ein "verfallenes römisches Landhaus" erinnern, romantische Ruinenarchitektur ist der korrekte Name für diesen Stil. Hier sollte man bei einer Bootsfahrt ausruhen und übernachten können. Ist vom Wasser aus in der Tat auch nett anzusehen....

Wir werfen in der Sacrower Lake Anker - Lake ist übrigens nicht einer meiner vielen Tippfehler, es ist wie Lanke die Bezeichnung eines abflusslosen Sees - hier also nicht ganz zutreffend. Ein schönes ruhiges Gewässer direkt an der Unteren-Havel-Wasserstraße. Uns gegenüber die Pfaueninsel und etwas rechts davon das "Festland" und dort St. Peter und Paul auf Nikolskoe, eine Kirche mit Zwiebelturm, erinnert an russische Kirchen - und das soll sie auch. Zarin Alexandra Fjodorowna, Tochter von König Friedrich Wilhelm III. wünschte sie sich für ihren Ehemann Zar Nikolaus I. Das optisch auffällige Gebäude hat auch eine akustische Komponente: Ein Glockenspiel beschallt den gesamten See, halbstündlich, es ist dem der Potsdamer Garnisonkirche nachempfunden. Und damit es auch vollständig wird: Auch der Name des Ortes, Nikolskoe, geht natürlich auf den späteren Zaren zurück und kann mit "Nikols eigen" übersetzt werden - sagt Wikipedia.