Rough Crossing - Fronleichnam 2012

3. Unter Landabdeckung nach Medemblik

Immer wieder müssen wir die Segel korrigieren, jetzt kann da nicht geschludert werden. Wäre es normaler Weise nicht so dramatisch wenn das Groß nicht 100prozentig getrimmt ist kann sich so etwas jetzt sofort rächen. Also ist Lars unerbittlich. Ständig wird gefiert oder dicht geholt, immer wieder muss die Segelstellung Wind und Kurs angepasst werden.

Wijnand steuert selbst, die starken Böen und Winddreher fordern ihm schon einiges ab. Das Problem: Durch den Fahrtwind wird der Wind, den man an Bord spürt und der auch die Segel füllt verändert. Es kommt zu einer Überlagerung des tatsächlichen Windes und des Fahrtwindes, dieser Wind wird als "scheinbarer Wind" bezeichnet. Wer es genau wissen will kann sich dies mit einem Vektorparallelogramm "anschaulich" erklären, soweit wollen wir aber hier nicht gehen. Der Segler bezeichnet den realen Wind als "Wahren Wind". Kommt nun aber eine Böe, wird also der wahre Wind stärker, dann kommt der scheinbare Wind mehr von hinten, achterlicher. Ist ja auch klar, der Anteil des Fahrtwindes nimmt ab wenn der wahre Wind größer wird. Im Klartext heißt das: in einer Böe ändert der an Bord wirksame Wind, der scheinbare Wind, seine Richtung und kann, wenn man wie wir hoch am Wind läuft, plötzlich die Segel besser füllen, hat mehr Gewalt auf das Schiff und daher legt sich die Tijdgeest in den Böen stärker auf die Seite. Das wiederum versucht Wijnand aufzufangen. Immer ein Spiel mit dem Wind denn jede Böe ist anders und man muss sein Schiff schon gut kennen.

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