Corona-Sommer Nummer ZWEI

Etappe 1: Dieses ist der erste Streich...

Himmelfahrt, Vatertag, Ende des Ramadan - und als wäre das alles nicht schon genug für mindestens zwei Tage, spielt am Abend auch noch der BVB in Berlin. Gegen den Brause-Club aus Leipzig. Um den DFB-Pokal. Tag der Tage. Und dann zwingt uns Corona auch noch zum Abstandhalten, die Ausgangssperre gilt noch und es dürfen sich nur Menschen aus zwei Haushalten treffen. Ob das bei der Gruppe im Hintergrund so ganz gestimmt hat, wage ich mal sanft anzuzweifeln. Und Pokalfeier am Borsigplatz - müssen sich die Fans 2021 knicken, das wäre ein Wahnsinns Autokorso geworden. Denn der BVB hat gewonnen, in der 2. Halbzeit mit viel Glück, aber eben auch mit vier Toren, egal wie schmutzig der Rest war. Pokal ist Pokal. Nummer Fünf. Das wären wieder tolle Fotos aus Berlin geworden, da sind die BVB-Fans ja sehr beliebt weil sie die ganze Stadt in ein warmes schwarz-gelb tauchen. Nächstes Jahr. Berlin, Berlin, dann kommt der BVB wieder in die Hauptstadt!

Das Ordnungsamt und die Polizei jedenfalls sind vor Ort - mir tun die Kollegen echt leid. Überall wo sie auftauchen wird es laut, so als wären SIE es, die den Menschen hier aus Spaß irgendwelche Verbote aufoktroyieren wollen. Es ist unfassbar, wie stark die egozentrische Blödheit bei einigen fortgeschritten ist. Die meisten Menschen halten sich an die Einschränkungen, gehen an den Rand des Weges wenn man sich begegnet, halten Abstand, sind eben vernünftig. Sie sind es ja auch, die dafür sorgen, dass so manche düstere Prognose nicht eintritt! Sie sind es, die sich auch ohne Ausgangssperre mit nächtlichen Besuchen "zum Weinchen" zurückhalten, den Skatabend ausfallen lassen. Sie sind es, die schon während der Diskussion um weitere Maßnahmen diese einfach gleich umsetzen. Ohne die schweigende Vernunfts-Mehrheit hätten wir hier - und nun kann man beliebig einsetzen - spanische, portugiesische, britische, italienische, schwedische, brasilianische, vielleicht sogar indische Zustände. Danke an alle, die hier mitdenken und mithandeln. Einfach weil es nötig ist. Ohne dummes Gerede, ohne Dauerschimpfen, ohne Querdenken. Nur so geht es! BTW: Früher fand ich Querdenker gut, die hatten manchmal neue Gedanken, Ideen, Problemlösungen, Vorschläge. Was heute unter dieser Überschrift läuft kann besser mit Nichtdenken oder Dummdenken beschrieben werden.

Mehrere Freunde und Bekannte kommen vorbei, mein Ex-Lieblings-Amtsbruder aus dem Nachbarstadtbezirk Eving, der gute Olli Stens, schickt mir per Whats-App ein Glück Auf an Bord und ein Foto der Tremonia - da habe ich aber gerade ein Nickerchen gemacht. Nach der Super-Currywurst am Preußenhafen mit Pommes (und doppelt Majo) sowie einem kleinen Bierchen wird man leider dann doch etwas müde. Mehrmals werde ich auf die Wiederholung des Heimatflimmern-Films im WDR angesprochen. "Das Boot kennen wir doch" - aber am schönsten ist ein schwarz-gelb gewandeter Vater, der für seine beiden ebenso gekleideten Kinder fragt, ob die nicht mal am Steuerrad drehen dürfen. Klar dürfen die - ich habe "aus der Ferne" den Steuerstand erklärt und die Kompressorfanfare konnte sich mehrfach zu Wort melden. Strahlende Augen: glückliche Kinder, glückliche Welt.


Foto: Oliver Stens - Danke Olli

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