Corona-Sommer Nummer ZWEI

Etappe 2: Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin - Fahrtag Nr. 5

Und dann sieht man sie, die bekanntesten Kamine Deutschlands. Wann immer es in der Vergangenheit einen Arbeitskampf in der Metallindustrie gab - sie waren im Hintergrund zu sehen.

Oder bei den VW-Skandalen der letzten Zeit - und das waren ja nicht wenige - diese Silhouette war immer gut. Und wenn man sich jetzt umdreht, dann sieht man die stets vollgestopfte Liegestelle direkt am Bahnhof. Berufsschiffer und Sportbootskipper - sie alle drängeln sich hier, oft muss man durchfahren weil es keinen Platz gibt. Und heute?

Man glaubt es nicht: KEIN einziges Fahrzeug! Totale Leere, die Tremonia ist am Ende hier völlig allein! Ich nutze den Halt, um mich mit frischem Brot und ein paar Lebensmitteln zu versorgen, die Milch wird knapp und Obst ist auch aus. Was ich beim kurzen Gang auf die andere Straßenseite hier erlebe, glaube ich nicht. Bei Penny packen zwei Verkäuferinnen, die sich lauthals unterhalten und die Maske als Tropfenfänger unter der Nase hängen haben, ein weiterer Mitarbeiter huscht durch die Gänge und nutzt den Mundschutz als Schal. McDonald bietet das gleich Bild, die Mitarbeiter haben die Masken teilweise wie ein Lätzchen irgendwo herumhängen. Und draußen ist es ähnlich: Überall wird an die Maskenpflicht erinnert, nur kaum noch einer hält sich daran. Dabei hing Wolfsburg lange Zeit ohnehin hinten dran, vielleicht deshalb. Seit Tagen ist es schon die schlechte Nachricht: die Inzidenz, so schön gefallen, hat ihren Sinkflug deutlich verlangsamt. Die Kurve geht über in eine Waagerechte - kann ja wohl nicht sein, dass einige Idioten das zunichte machen, was wir alle durch Verzicht und Geduld und vor allem mit viel Geld erreicht haben. Ich habe die Nase auch voll, sehne mich auch wieder nach Gesellschaft, nach Kultur (auch Esskultur) - aber ich hoffe nur, dass Deutschland es nicht wieder vermasselt. Haben wir schon mal geschafft, die ganze Weihnachtspause war unnötig, hätte man früh genug einen kurzen aber harten Lockdown verordnet. Aber NEIN, man stritt sich lieber wochenlang. Und dann war es zu spät.

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