Corona-Sommer Nummer ZWEI

Etappe 3: Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin - Teil 2 - Fahrtag 8

Die Jahrtausendbrücke - Jahrhundertbrücke hätte es auch getan. Sie erinnert mich immer an die Brandenburg-Krimis. Die gibt es tatsächlich, das weiß ich und ich weiß noch etwas: der Autor muss ein großer Dona-Leon-Fan sein, denn in seinen Büchern findet man sich sofort zurecht: Der Komissario fährt zwar Straßenbahn* statt Vaporetto, aber sonst? Die bildschöne clevere Vorzimmerdame sitzt auch in Brandenburg an den wichtigen Hebeln der Macht und der Dienststellenleiter ist ein Arsch - alles wie gehabt. Nur dass eben hier nicht der eifersüchtige Bootsbauer aus Murano mordet und die Leiche im Canale Grande entsorgt - hier ist es der arbeitslose Maurer, der sein Opfer von der Jahrtausendbrücke stürzt. Aber sonst erscheinen Vendig und Brandenburg wie Zwillingsschwestern. Vielleicht beabsichtigt? Das wiederum weiß ich eben nicht.

*Auch so ein typisches Ding in Sachen Aufbau Ost: diese kleine Stadt mit mageren 72.000 Einwohnern leistet sich ein eigenes Straßenbahnnetz mit der ganzen Infrastruktur, die so ein Verkehrsmittel braucht. Besonderer Witz: die längste Strecke - Richtung Kirchmöser - hatte man bereits komplett saniert. Dumm nur, dass die neue Havel-Brücke dann ohne Gleise gebaut wurde. Kann man alles bezahlen, solange das Geld fließt. Auch ein eigenes Symphonieorchester (Brandenburger Symphoniker) ist dann drin - ich höre hier lieber auf, sonst fallen mir auch noch die Museen ein...

Der schöne Biergarten am Wasser, er wird heute sicher viele Gäste bekommen - es soll wieder ein Tag mit hochsommerlichem Wetter werden.

Die kommen mir auf dem Kleinen Beetzsee entgegen, hier der Blick zurück. Von vorn dachte ich, das Teil setzt zum Gleiten an, es wäre der erste Ponton gewesen, der auf seine eigene Bugwelle steigt. Das Foto aber zeigt: sie haben sich nur alle achtern versammelt und damit den Trimm der schwimmenden Einrichtung verändert*. So fahren sie also meinen guten Namen hier in Brandenburg spazieren. Rolf meint auf facebook dazu: "Was für ein hübscher Anblick" - nee, finde ich gar nicht. Diese Wellblechhütte mit dem Girlandenzaun sieht doch zum Kotzen aus, oder was meintest Du Rolf?

*Was das Foto auch deutlich zeigt: die Steuerfrau kann gar nichts sehen. Wenn der Bug durch die schlechte Masseverteilung derart ansteigt, ist die Sicht voraus und nach Steuerbord praktisch gleich Null! Selbst die hochgewachsene Dame am Steuer kann nicht über das Dach schauen. Was an Steuerbord oder direkt vor dem Boot passiert, sieht sie nicht. Sehr gefährlich in einem Revier, in dem viele Schwimmer, Ruderer und Kanuten unterwegs sind. Und viele dieser Pontons, unter dem Namen BunBo und anderen Bezeichnungen, führerscheinfrei und oft auch frei von jeglichem Blick für die Probleme auf dem Wasser. Woher sollen sie es auch wissen?

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