Corona-Sommer Nummer ZWEI

Etappe 3: Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin - Teil 2 - Fahrtag 8

Drei andere Boote liegen hier mit mir, die anderen aber mit dem Bug an Land. Auf einem Boot sind Kinder, es wird gebadet, geplanscht, gekreischt - der Sommer ist da! Später legen zwei Boote ab und ich freue mich schon auf die einsamen späten Stunden, wenn es dunkel wird. Hier, ganz allein, kann ich dann in der Plicht sitzen und weit weg von allen anderen die JBL-Xtreme-Box mit ein bisschen Musik füttern. Wenn dann das Gitarrenriff von Sultans of Swing über das Wasser perlt oder Jon Lords geniale Orgel-Akkorde von Child in time glasklar in die Nacht jagen - wunderbar!

Doch der Traum von der Rock-Nacht ist schnell ausgeträumt: es ist hier jede Menge Platz, aber die legen sich genau hinter mich! Ich fasse es nicht, das Kuschel-Gen hat mal wieder zugeschlagen. Ein großer See mit mehreren Armen - aber der macht 10 Meter hinter mir fest. Bleibt mir wieder nur mein JBL-Soundgear, eine Art Halskragen, gut bestückt mit feiner Audiotechnik. Auch schön, aber eben nicht vergleichbar mit der Xtreme-Box. Und natürlich immer noch lauter als Kopfhörer, aber das ist mir jetzt egal. Strafe muss sein ;-)

Dann senkt sich langsam die Dämmerung über das Havelland. Es ist schon weit nach zehn, in der Ferne grummelt es leise, irgendwo tobt noch ein Gewitter. Irgendwann hat mich die Koje und als ich gegen drei Uhr in der Nacht wach werde, riskiere ich einen Blick nach draußen. Fantastisch! Ich lösche das Ankerlicht und lege mich mit dem Fernglas aufs Dach. Der Sternenhimmel ist so was von umwerfend! Neumond, kein Fremdlicht stört, keine Lichtkuppel einer Stadt in der Nähe - nichts, nur Nacht! Es ist so herrlich dunkel, als Großstädter weiß man das ja oft gar nicht mehr, wie schwarz die Nacht sein kann und wieviele Sterne dann zu sehen sind. Wobei, so ganz zart deutet sich im Osten der neue Tag an. Aber noch stört er nicht. Sogar zwei der Jupitermonde kann ich erkennen. Wieder so ein unvergessliches Erlebnis, der Blick in die endliche Unendlichkeit.


Der Tag geht...

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