Corona-Sommer Nummer ZWEI

Etappe 6: Der Finowkanal - Wiedersehen nach 18 Jahren

Natürlich waren die Menschen schon immer fasziniert von dieser tollen Umgebung. Wie überall in den neuen Bundesländern - blöde Bezeichnung, nach mehr als 30 Jahre ist da nichts mehr "neu" - finden sich auch hier die Altlasten der DDR. Datschen-Siedlungen mitten im Wald, überall im Außenbereich Häuser, teilweise massive Bauten. Es gibt Camping-Plätze, die von Dauercampern bebaut und eigentlich eher als Siedlung mit kleinen Grundstücken zu bezeichnen sind, die ohne jede Beschränkung bebaut werden dürfen. Und manchmal stehen einzelne Mobilheime irgendwo im Wald. Oftmals ist mehr als deutlich, dass es sich um feste Wohnsitze handelt.

Verständlich, dass sich die Menschen angesichts der Abschottung der DDR Alternativen gesucht haben, die dann auch geduldet wurden. Wenn man nicht reisen durfte, musste es ja andere Möglichkeiten geben. Und schöne Ecken findet man hier ohne Ende.

Ich habe mich nie dafür interessiert, wie das "Wohnen im Außenbereich" nach der Wiedervereinigung bauordnungsrechtlich gehandhabt wurde. Beruhigend oft aber sieht man hier inzwischen überall die Anschlüsse für Fäkalientransporter, so dass wenigstens dieses Problem gelöst scheint. Früher liefen die Abwässer einfach in den nächsten Bach. In Sachen Umweltschutz war die DDR ja alles andere als fortschrittlich. Auch und gerade hier am Finowkanal. Neben den Privathaushalten hat auch die Industrie ihre Abwässer einfach in den Kanal entwässert. So produzierte der VEB Chemische Fabrik Finowtal eine breite Palette von Grundlagenchemikalien - das Abwasser fand seinen natürlichen Weg über den Kanal in die Oder, bei Oderberg schäumte und stank es oftmals bestialisch - berichten die Altvorderen.

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