Yachthäfen und Wasserwege im Revier

Essen

Essen hat zwei Seiten - sorry - Ufer: Da ist einmal die Ruhr mit dem Baldeneysee und da ist der Rhein-Herne-Kanal, an dem der Hafen Essen liegt, mit 40.900qm Wasserfläche wichtiger Umschlagplatz für viele Güter. Betrieben wird der Hafen von den Essener Stadtwerken.

Leider ist das für uns Sportbootskipper in beiden Fällen keine gute Adresse, denn am Baldeneysee darf man mit dem Motorboot nirgendwo anlegen (und auch die restliche schiffbare Strecke der Ruhr bietet keine Anlegemöglichkeit) und der Hafen Essen ist ein Industriehafen. Schade, denn es gäbe viel zu sehen.


Im Augenblick nicht mit dem Boot zu besuchen: Villa Hügel - schade!

ABER: Essen plant eine Marina! Und zwar am Rhein-Herne-Kanal bei Kilometer 19, genau hier, wo sich die Nixe aalt soll sie entstehen! Während einer gemeinsamen Investoren-Bootstur über Ruhr und RHK ließen sich die Essener Wirtschaftsförderer in die Karten schauen! Und sie zeigten Humor denn zum "Nixen-Stunt" hatte Essens oberster Wirtschaftsförderer seine eigene Sekretärin überredet - und sie konnte es sich erlauben!
Investoren-Bootsfahrt auf der Heisingen 2006 - Neue Wassersport-Akzente im Revier


Kleiner Gag der Essener Wirtschaftsförderer - Nixe auf ein Uhr

Kanalseite der neuen Bebauung - 22.500qm Bürofläche und 76 Wohneinheiten sollen das Geld einspielen, von 5.000 - 30.000qm reichen die Grundstücksgrößen auf der insgesamt 18ha großen Fläche.


Grafik: Wirtschaftsförderung Stadt Essen

Und hier ist gut festzumachen: Im 14.500qm großen Hafenbecken sind etwa 100 Liegeplätze geplant, draußen am Kanal komplettiert ein Großanleger für Flusskreuzfahrer und Hotelschiffe sowie für die Weiße Flotte die Hafeneinrichtungen. Verkehrsgünstig an A42 und U-Bahn gelegen steht Ausflügen in die Region nichts mehr entgegen!


Grafik: Wirtschaftsförderung Stadt Essen

Aktueller Stand Ende 2011: Das Planungsamt der Stadt Essen hat den Bebauungsplanes im Okotber 2011 offen gelegt, der erste Schritt im B-Plan-Verfahren. Für den Satzungsbeschluss durch den Rat der Stadt müssen noch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen festgelegt werden, Ziel ist es weiterhin den Satzungsbeschluss im Jahr 2012 fassen zu lassen. Danach kann es dann endlich losgehen! Auf dem Luftbild unten ist der Großanleger am Kanal gut zu erkennen. Und wer genau hinsieht kann am Hafenbecken auch Platz und Einrichtungen für die Bootspflege erkennen - kluger Weise sind Boots-Shops gleich mit eingeplant. Das wird ein echtes Rund-um-Angebot!


Grafik: Wirtschaftsförderung Stadt Essen

Noch einmal ein Blick auf die gesamte Fläche, die an der renaturierten Schurenbachhalde (tolle Aussicht) liegt und an das BUGA-Gelände Nordsternpark angrenzt: 240ha Naherholungsraum - die perfekte Synthese von Großstadt und Natur - hier wird sie verwirklicht. Die Planungen stammen von der Dortmunder Firma Derwald, nur so ganz nebenbei!
Aktuelle Infos: www.marina-essen.de


Grafik: Wirtschaftsförderung Stadt Essen

Und dann, dann klappt es ja vielleicht - mit der Villa Hügel! Schon beim Näherkommen merkt man - Größe ist hier relativ, sogar äußerst relativ. Der weitläufige Park ist absolut sehenswert!

Von der Wasserseite erkennt man recht schnell, dass auch die Villa selbst ein wenig die Größenordnung des Begriffs "Villa" sprengt.

Allerdings - das mit dem Seeblick ist doch nicht soo toll wie man sich das von unten vom See, aus der Perspektive der einfachen Leute sozusagen vorstellt. Ich musste erst den Hausmeister bereden, der mich dann in die höheren Etagen geleitet hat und dort, vom Rundgang des Dachaufsatzes (siehe Bild oben) kann man tatsächlich wunderbar auf den See hinausblicken, trotz Gegenlicht ein schöner Blick!

In Richtung Schleuse Baldeney ahnt man den See mehr als man ihn sieht - der Grund für diesen "Baufehler " ist einfach: Als das Haus errichtet wurde, gab es den Baldeneysee noch gar nicht. Die Ruhr wurde erst viel Später aufgestaut, 1933 war es soweit. Das Ruhrwasser sollte hier zur Ruhe kommen, Schwebstoffe sich absetzen, eine Feinreinigung durch Sedimentation also. Dadurch wird das Wasser in seiner Qualität stark verbessert. Das ist wichtig, weil mehrere Wasserwerke ihr Rohwasser der Ruhr entnahmen.

Zurück zum Thema Größe: Familienbild, lebensgroß haben sich die von Bohlen und Halbachs hier portraitieren lassen - gigantisch solche Schinken...

Im Haus ist immer etwas los - gerade probt eine "Kapelle" für eine abendliche Veranstaltung im großen Saal, über dem sich übrigens der oben schon genannte Dachaufbau befindet. Also, wer immer abends in die Plüschsessel sinken durfte - es gab schöne Musike.

Vor dem Haus steht der Alte höchstselbst, Alfred Krupp von Bohlen und Halbach, der Ruhr- und Stahlbaron in passender Pose, ein stattlicher Mensch.

Und noch etwas hat einen Sockel gefunden: Der Schiffspropeller des Schnelldampfers Europa, 1935 gebaut aus Krupp-Nirosta V2A konnte er 30.000 PS übertragen. Schlappe 13,6 Tonnen bringt das gute Stück auf die Waage, bei vier Meter Durchmesser ein wahrhaft gewichtiges Andenken an eine große Epoche der deutschen Stahlbaukunst.

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