Santorini Herbst 2008

Reisebericht von Karl-Heinz Czierpka

Endlich da - der Flug ist für mich immer der reinste Horror - Flugangst eben, diesmal geschürt durch starken Wind schon beim Start und bei der Zwischenlandung in Nürnberg. Und als sei das alles noch nicht genug, kann unser Air-Berlin Air-Bus in Nürnberg nicht abheben, großes Gewusel rings um den Vogel, Triebwerkstarts - und dann kommt er höchstselbst und spricht zu uns: Der Mann mit den vier Kolben-Ringen, unser Kapitän. "Es gab ein technisches Problem" - aber er hat alles im Griff und gleich kann es losgehen. Geduldig beantwortet er alle Fragen, verteilt später sogar eigenhändig die netten kleinen Lutschbonbons. "Sie brauchen wirklich keine Angst zu haben, ich sitze doch selbst mit im Flugzeug" - ok, der Mann versteht sein Handwerk. Mindestens den PR-Teil hat er gekonnt drauf, seine imposante Statur trägt ihren Teil dazu bei. Und tatsächlich bringt er uns sicher über die Alpen und bis nach Santorini. Alle fünf Inseln auf einem Bild im mittäglichen Dunst: Ganz oben und unten: Die gebogene Hauptinsel Thera, rechts Therasia, in der Mitte der kleine unbewohnte Rest des Kraterrandes Aspronisi und zuletzt lins die beiden Vulkaninseln Paläa und Nea Kameni.

Allerdings von der "falschen" Seite - noch nie sind wir aus Norden angeflogen, immer ging es am Profitis Elias entlang, schrappte die Backbord-Tragfläche fast am Berg. Nicht so diesmal - der starke Wind, der das Mittelmeer deutlich kräuselt, kommt aus einer ungewöhnlichen Richtung und so geht es an Oia vorbei, Thirasia ist hinten gut zu erkennen und rechts die enge Durchfahrt zwischen den beiden Inseln im Norden Santorinis.

Und dann geht es runter, die Böen schütteln den Flieger gut durch aber unser Meister vorn im Cockpit trifft die kurze Bahn von Monolithos genau und schon setzt der Vogel auf. Gut von hier oben zu erkennen sind die tiefen Rinnen, die Wasser in den weichen Boden geschnitten hat - kann man sich angesichts des ständigen Wassermangels im Sommer gar nicht so richtig vorstellen, aber im Winterhalbjahr muss hier wassermäßig ganz schön die Post abgehen

Das Ende einer Reise (und meiner Angst) - festen Boden unter den Füßen oder besser unterm Fahrwerk. Unser Kapitän muss ganz schön in die Eisen steigen um den vollbeladenen Jet bis zum Ende der Bahn auch genügend zu verzögern - 2.100 Meter für einen vollbeladenen großen Airbus (mit jeder Menge Kerosin im Bauch, das hatte er uns in Nürnberg noch verraten: "Ich muss noch anständig tanken, in Griechenland ist das Kerosin viel teurer") ist das nicht zuviel. In Dortmund beschweren sich die Piloten schon mit den viel kleineren Baumustern über immerhin 2.000 Meter Bremsstrecke.... Wir sind da, endlich. Anders als in den anderen Jahren ist es aber nicht warme Luft die uns entgegenschlägt, beim Aussteigen pustet uns der starke Wind an, es ist angenehm warm, auch der Wind, aber es fehlt dieses Gefühl, gegen eine (Wärme)-Wand zu laufen. Nun, ich kann darauf verzichten. Aber es fehlt irgendwie doch, gehörte immer zu den ersten Minuten auf Santorini.

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